Das Ziel ist eine gute / bessere Versorung von kranken und / oder sterbenden Menschen durch die Betrachtung und Bearbeitung von Konflikten, die in der Pflege und Begleitung auftreten.
Die Methode ist ein ergebnisoffenes Gesprächsangebot möglichst mit dem Betroffenen und den an der Versorung beteiligten Menschen, so wie den An- und Zugehörigen.
So können Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in schwierigen Entscheidungssituationen untersützt werden. Ebenso erfahren An- und Zugehörige, Betreuende und Begleitende Unterstützung in ihrer Sorge für den Menschen.
Die Selbstbestimmung der Würde des / der Betroffenen stehen im Mittelpunkt.
Zielgruppen sind Bewohner und Bewohnerinnen, Klienten und Klientinnen aus der stationären Altenpflege, aus Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigungen, Menschen, die im Rahmen der ambulanten, häuslichen Pflege versorgt werden, und Erkrankte, die im hospizlichen Umfeld betreut werden, ambulant wie stationär.
Organisationsablauf und Rahmenbedingungen
Anfragen können von Betroffenen, von An- und Zugehörigen und Menschen, die an der Versorgung / Begleitung beteiligt sind, gestellt werden.
Die Anlaufstelle für Anfragen ist der Ambulante Hospizdienst in Schleswig.
Die betroffene Person sollte teilnehmen, wenn es möglich ist.
Weitere Teilnehmer und Teilnehmerinnen können An- und Zugehörige, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Leitungskräfte, Hausärzte und Hausärztinnen und evtl. weitere Personen sein, die an der Versorgung beteiligt sind, z. B. in Seelsorge, Logopädie, Physiotherapie.
Es soll darauf geachtet werden, dass die Breite der fachlichen Richtungen vertreten ist und gleichzeitig die Anzahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen nicht groß wird, um eine konstruktive Gesprächssituation zu ermöglichen.
Die Dauer einer Fallbesprechung sollte maximal 1,5 Stunden betragen.
Die Ethische Fallbesprechung wird von zwei geschulten Moderatoren und Moderatorinnen geleitet.
Anlässe für Ethische Fallbesprechungen können sein:
- Entscheidungsunfähigkeit des / der Betroffenen und fehlende Kenntnis seines/ihres Willens
- Veränderungen beim Essen und Trinken, Fragen nach Sondenernährung
- Ablehnung von Maßnahmen
- Verunsicherung über den Sinn möglicher Behandlungen und widersprüchliche Therapiewünsche
- Besonderheiten in der Versorgung von Menschen mit dementiellen Veränderungen
- Belastungen bei Schmerzen, Angst etc.
- unerträgliche Pflegesituationen
- Aggressivität oder Verhalten mit Selbst- oder Fremdgefährdung
- Wünsche von Angehörigen, Betreuern und Betreuerinnen sowie Ärzten und Ärztinnen stehen im Widerspruch zum Willen des / der Betroffenen
- Unsicherheiten im Sterbeprozess
- Wunsch nach assistiertem Suizid
- Beachtung des Selbstbestimmungsrechtes und Wahrung der Persönlichkeit des Menschen bei zunehmender Abhängigkeit oder Selbstgefährdung
- Unsicherheiten, z.B. bei Fragen der Therapiezieländerung oder einer Therapiebegrenzung